Viele Menschen setzen Selbstständigkeit mit Unternehmertum gleich. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Selbstständige verkaufen in der Regel ihre Zeit gegen Geld, indem sie direkt für Kunden arbeiten – sei es als Coach, Designerin oder Berater. Unternehmer hingegen bauen Prozesse und Strukturen auf, die auch ohne ihre direkte Anwesenheit funktionieren.
Ich wollte ein Business aufbauen, aber keine Angestellten. Ich suchte nach einer Möglichkeit, selbstbestimmt zu arbeiten, ohne in die typische Zeit-gegen-Geld-Falle zu geraten.
Irgendwann stolperte ich zufällig über das Buch „Solopreneur: Alleine schneller am Ziel“* von Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg. von Brigitte Conta Gromberg und Ehrenfried Conta Gromberg. Und mit diesem Buch hatte ich auf einmal einen offiziellen Namen für meine ideale Businessform: „Solo-Unternehmer". Und weil es mich so begeistert hat und für dich vielleicht eine Option ist, will ich in dem Artikel ein wenig mehr darüber verraten.
Solopreneure gestalten ihr Business bewusst so, dass sie unabhängig bleiben, aber dennoch ein skalierbares Modell haben. Sie setzen auf Automatisierung, digitale Produkte oder Lizenzmodelle, um nicht jeden Euro mit ihrer persönlichen Arbeitszeit zu verdienen. Das kann ein Online-Kurs sein, ein Membership-Programm oder eine Software, die einmal entwickelt und immer wieder verkauft wird.
Der Begriff Solopreneur setzt sich aus den Wörtern „Solo“ (alleine) und „Entrepreneur“ (Unternehmer) zusammen. Im Gegensatz zu klassischen Selbstständigen oder Unternehmern mit einem Team, führt ein Solopreneur sein Business bewusst als Einzelperson – ohne Angestellte, aber mit cleveren Strukturen.
Statt auf feste Mitarbeiter setzen sie oft auf Automatisierung, digitale Produkte oder Outsourcing an Freelancer. Dadurch können sie ihre Einnahmen entkoppeln von der eigenen Arbeitszeit und trotzdem flexibel bleiben.
Ein Solopreneur ist also jemand, der sich die unternehmerische Freiheit nimmt, sein Business nach seinen eigenen Regeln zu gestalten – mit Leichtigkeit, Effizienz und oft einem digitalen Fokus.
So verlockend es klingt, ein Unternehmen als Einzelperson zu führen – ein Solopreneur-Business passt nicht zu jedem. Manche Selbstständige genießen die Zusammenarbeit mit einem Team oder möchten langfristig eine größere Firma mit Angestellten aufbauen. Andere schätzen den direkten Kundenkontakt und die Möglichkeit, ihre Zeit eins zu eins in Geld zu verwandeln.
Ein Solopreneur hingegen muss sich gut selbst organisieren können, strategisch denken und Lust auf digitale Lösungen haben. Denn ohne ein Team im Rücken bedeutet Solopreneurship, dass du kluge Systeme und Prozesse entwickeln musst, um langfristig erfolgreich zu sein – ohne dich dabei selbst zu überarbeiten.
Wer sich also eher als klassischer Selbstständiger sieht und sich in der Rolle eines „Einzelunternehmers mit digitalen Prozessen“ nicht wohlfühlt, für den ist Solopreneurship vielleicht nicht die richtige Wahl. Aber für alle, die Unabhängigkeit lieben und gerne effizient arbeiten, kann es genau der richtige Weg sein.
Ob Online-Kurs-Anbieter, Autorin oder Software-Entwickler – erfolgreiche Solopreneure haben einige Dinge gemeinsam:
Kurz gesagt: Solopreneure sind strategisch, unabhängig und setzen auf smarte Geschäftsmodelle.
In mir schrie bei allen Punkten nur „Ja, das will ich“.
Was mir am Solo-Unternehmertum gefällt, ist, dass ich gezielt ein Netzwerk aufbaue. Aber das Netzwerk greift nicht in meine unternehmerische Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit ein. Wer sich einmal in endlose Team-Diskussionen verstrickt hat, weiß das zu schätzen.
Nicht alle Solopreneure arbeiten auf die gleiche Weise. Je nach Geschäftsmodell lassen sich fünf grundlegende Solopreneur-Typen unterscheiden:
Produzenten entwickeln eigene Produkte – sei es physisch oder digital. Sie erstellen zum Beispiel Online-Kurse, Bücher, Software oder physische Produkte, die sie selbst oder über Partner vertreiben. Der Vorteil: Einmal produziert, kann das Produkt beliebig oft verkauft werden.
Händler bauen ihr Business darauf auf, Produkte von anderen zu verkaufen. Das können physische Waren in einem Online-Shop sein, aber auch digitale Produkte, die sie als Affiliate oder Reseller vertreiben. Sie profitieren von geschicktem Marketing und einem gut ausgewählten Sortiment, ohne selbst Hersteller zu sein.
Experten setzen auf Coaching, Beratung, Kurse oder Bücher, um ihr Fachwissen weiterzugeben. Sie bauen sich oft eine persönliche Marke auf und verdienen Geld mit Online-Coachings, Memberships oder digitalen Informationsprodukten.
Problemlöser helfen anderen, indem sie Dienstleistungen übernehmen, die ihre Kunden auslagern möchten. Beispiele sind Virtuelle Assistenten, Social Media Manager oder Texter, die Prozesse vereinfachen und ihren Kunden Zeit sparen.
Kreative verkaufen keine reinen Produkte oder Dienstleistungen, sondern ein Erlebnis. Das können Fotografen, Künstler oder Speaker sein, die ihr Publikum durch Storytelling, Events oder einzigartige Markenauftritte begeistern.
💡 Viele Solopreneure kombinieren mehrere dieser Typen, um ihr Business flexibel zu gestalten – zum Beispiel ein Experte, der Kurse (Produzent) und Beratungen (Problemlöser) anbietet.
Zu den 5 Typen gibt es jeweils passende Geschäftsmodelle. Für mich kamen nur der Experte und Problemlöser infrage.
Übrigens werden die Geschäftsmodelle in dem Buch nur kurz umrissen. In dem Buch „Smart Business Concepts“* von den gleichen Autoren dreht sich dagegeben alles um Businessmodelle für die einzelnen Solopreneur-Typen.
Das Buch „Solopreneur: Alleine schneller am Ziel"* widmet sich ausführlich dem Konzept des Solopreneurship. Neben den strategischen Aspekten beleuchtet es auch Mindset, Arbeitsräume und den kreativen Raum mit seinen vier Stellgrößen. Besonders wertvoll: Die Autor*innen Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg stellen 20 echte Fallbeispiele vor – davon 15 aus Deutschland.
🔹 Für wen ist das Buch geeignet?
👉 Wenn du als Freiberufler oder klassischer Selbstständiger glücklich bist, wirst du mit diesem Buch vermutlich wenig anfangen können.
👉 Wenn du jedoch – so wie ich – ein Business aufbauen willst, das schlank, ortsunabhängig und gut skalierbar ist, kann dieses Buch eine echte Inspiration sein.
Falls dich weniger das Mindset und mehr die Geschäftsmodelle hinter erfolgreichen Solopreneuren interessieren, dann ist das Buch „Smart Business Concepts - Finden Sie die Geschäftsidee, die Ihr Leben verändert“* von Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg möglicherweise die bessere Wahl. Ich habe alle beiden Bücher gelesen – ja, einige Inhalte überschneiden sich, aber das hat mich nicht weiter gestört.
Und es gibt sogar ein Drittes. Das liegt auf meinem Schreibtisch, aber ich habe es noch nicht vollständig gelesen.
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